Bönischplatz, Dresden
Der Bönischplatz entstand Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der Bebauung der Johannstadt und erhielt seinen Namen nach dem Kommunalpolitiker Karl Friedrich Emil Bönisch (1832 -1894). Seitdem stellt er den zentralen Eingangsbereich des Stadtteils dar. Der Platz sollte die dichte Bebauung der Umgebung auflockern und die Aufenthaltsqualität mittels kleiner Grünflächen und Geschäften erhöhen. Von der Pfotenhauerstraße und der alten Blumenstraße gerahmt, reichte er bis zur Bundschuhstraße.
Ende des 2. Weltkrieges wurde ein Großteil der Bebauung zerstört und nur ein Straßenzug konnte nach historischem Vorbild rekonstruiert werden. Die anderen Seiten rahmen seitdem 70er Jahre Bauten und ein Hochhaus auf der Fläche jenseits der Bundschuhstraße zerstörte schließlich die ursprünglich historische Form des Platzes. Seitdem verlor der Bönischplatz an Aufenthaltsqualität und wies eine Vielzahl städtebaulicher und funktionaler Misstände auf. Neben einer unzulänglichen Verkehrsführung im Kreuzungsbereich, die auch die Straßenüberquerungen mühselig gestaltete, herrschte auf dem Platz ein Chaos an Pkw-Stellplätzen sowie ein schlechter Zustand der Straßen- und Gehwegbeläge.
Dank des Umbaus, der Ende 2018 begann und am 4. Dezember 2020 abgeschlossen werden konnte, erstrahlt der Bönischplatz heute in neuem Antlitz. Teil des Planungsverfahren waren verschiedene Beteiligungsformate von Stadt und Quartiersmanagement. Die Bürger*innen konnten dabei zahlreiche Wünsche und Verbesserungsvorschläge in die Umgestaltung einfließen lassen. Neben einer verbesserten Verkehrsführung und einer geordneten Stellplatzsituation für PKWs, gibt es nun sichere Fußgängerquerungen. Durch die Fortführung des Gehweges Elsasserstraße konnte die bisherige Abgrenzung durch Betonblöcke vom Platz entfernt werden. Dank einer Vielzahl an Bäumen und Sitzmöglichkeiten gewann der Bönischplatz an Aufenthaltsqualität zurück. Eine Fläche für eine Wochenmarktnutzung wurde integriert und ein Büchertauschregal laden nun zu regelmäßigen Besuchen ein. Lediglich ein Teil der historischen Materialien musste aus Lärmschutz Gründen und für eine leichtere Reinigung der Marktfläche weichen.
Der Bönischplatz trägt heute zu einem barrierefreien und attraktiveren Wohnumfeld in der Johannstadt bei und fördert umweltfreundlichere Mobilität durch die Zusammenarbeit mit den Dresdner Verkehrsbetrieben. Von der Bevölkerung wird der Platz sehr gut angenommen.
Projektzeitraum | 2017 - 2020 |
Größe | 6.006 m2 |
Auftraggeber | Landeshauptstadt Dresden, vertreten durch das Stadtplanungsamt und das Straßen- und Tiefbauamt Dresden |